Die Blende (inklusive Videokurs Teil6)
Die „Nebenwirkungen“ der Blende.
Das man mit der Blende die Menge des Lichtes steuert, die auf den Kamerasensor fällt, hatten wir ja bereits besprochen. Jedoch hat die Blende ebenso wie die Verschlusszeit noch gewisse Nebenwirkungen. Denn die Blende hat starken Einfluss auf die Schärfentiefe im Bild.

Die Blende hat Einfluss auf die Schärfentiefe.
Was ist denn Schärfentiefe?
Darüber, was Schärfentiefe ist, und ob es nun Schärfentiefe oder Tiefenschärfe heißt, könnte man stundenlang diskutieren. Und Ihr werdet im www genügend Leute finden, die dies auch tun. Ich hab da ehrlich gesagt aber keine Lust zu. Wichtig ist, dass Ihr wisst, was gemeint ist. Wenn ein Bild wenig Schärfentiefe hat, spricht man in der Regel von einem unscharfen Hintergrund oder / und einem unscharfen Vordergrund. Dies bewirkt, dass das Hauptmotiv im Bild deutlich betont wird, während die vermeintlich unwichtigen Dinge in der Unschärfe verschwimmen.

unwichtige Dinge verschwinden in der Unschärfe
Einfache Fotos mit geringer Schärfentiefe?
Besonders für Fotografie – Einsteiger ist das Spiel mit einer geringen Schärfentiefe meistens ein richtiges Aha – Erlebnis. Denn man erzielt schnell sehr beeindruckende Ergebnisse. Bilder erhalten oft diesen weichen, sanften Look und das Hauptmotiv kommt sehr gut zur Geltung. Auch der Foto – Profi nutzt dieses Stilmittel häufig. Ein großer Vorteil: Die Bildgestaltung ist vermeintlich einfach, denn man muss sich weniger Gedanken um den Hintergrund machen, da dieser ja sowieso in der Unschärfe verschwimmt. Bevor mich die Experten jetzt steinigen: Auch über einen verschwommenen Hintergrund kann man sich Gedanken machen. Es stellen sich Fragen, wie z.B.:
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Erkennt man noch andeutungsweise, was im Hintergrund abgebildet wird?
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Wie ist die Helligkeit im Hhintergrund?
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Wie unscharf sollte der Hintergrund sein?
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Nehme ich dem Bild seine Geschichte, wenn ich den Hintergrund ausblende?

Auch ein unscharfer Hintergrund kann zur Bildaussage beitragen. Hier gibt er durchaus Auskunft über den Ort des Bildes.
Dies sind alles berechtigte Fragen, jedoch bleibt eines bestehen: Die Bildgestaltung wird deutlich schwieriger, wenn ich den Hintergrund komplett scharf darstelle und mir über jedes Detail Gedanken machen muss, auch wenn es nicht zum Hauptmotiv gehört.
Bei den verschwommenen Bildteilen spricht man übrigens vom sogenannten Bokeh. Wie dieses aussieht, hängt von sehr vielen Faktoren ab und auch dieses Thema wird in einschlägigen Foren heiß diskutiert. Letztlich werdet Ihr selber herausfinden, was Euch gefällt und was nicht!

Das Spiel mit der Schärfentiefe kann auch sehr stark zur Bildaussage beitragen
Wie erzeugt man denn nun das Bokeh?
Der erste Weg ist: Öffnet die Blende an Eurem Objektiv. Sucht Euch ein Motiv und macht mehrere Bilder von diesem Motiv. Um festzustellen, was das Öffnen der Blende bewirkt, müsst Ihr zunächst mal einige andere Faktoren konstant halten:
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den Abstand von der Kamera zum Motiv
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Die Brennweite (beginnt mal mit 50mm)
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Den Abstand vom Motiv zum Hintergrund (ruhig ein paar Meter Abstand nehmen, um erste Erfolge zu sehen)